Der Löwe des Wemmetsweiler Kriegerdenkmals (im Volksmund "De Leeb") kehrt an den Bingert zurück. Einst weilte der Löwe auf dem Kriegerdenkmal das an der Kriegergedächtnis Kapelle auf dem Michelsberg stand. Das Denkmal wurde 1926 durch das Denkmalbaukomitee in Auftrag gegeben. Der Entwurf stammt vom Akademischen Bildhaueratelier Nikolaus Reinhard aus Neunkirchen. Zunächst sollte das Denkmal Ecke Schul-/Ludwigstraße stehen. Dies wurde später verworfen und es kam auf den Bingert. 1929 fand die Einweihung statt. Dem Denkmalkomitee das fast alle Entscheidungen traf, gehörten folgenden Bürger an:

Jakob L´hoste, Heinrich A. Dörr, Wilhelm Huwig, Karl Reimsbach, Peter Wolter, Jakob Ackermann, Wilhelm Hard, Friedrich Licht, Jakob Jochum und Josef Senz. Der Löwe wurde mit Blick in den Westen ausgerichtet. Das hatte sicherlich mehrere Gründe. Dort waren die verheerendsten Materialschlachten des Ersten Weltkrieges (Verdun: 317.000 Tote, Somme-Schlacht ca. 350.000 Tote u.a.). Hier kämpften auch viele Männer aus Wemmetsweiler. Leider spielten wohl auch revanchistische Gedanken mit. Man wollte natürlich irgendwann den damaligen "Erzfeind" Frankreich besiegen und das verlorene Elsaß-Lothringen wieder zurückgewinnen. Aber das ist Geschichte und muss alles vor dem Hintergrund des verlorenen Krieges, der menschlichen Verluste, des vielen Leids, aber auch der Tatsache gesehen werden, dass das Saargebiet nach dem Ersten Weltkrieg vom Deutschen Reich abgetrennt war und viele Menschen wieder zum Reich gehören wollten.

Für die Kinder der Nachkriegszeit war das Denkmal mit dem "Leeb" kein Symbol es wachen Blickes der Wemmetsweiler nach Westen zum Erbfeind Frankreich. Auf dem "Leeb" saß man (oder wurde ganz klein daraufgesetzt) und spielte Reiterin oder Reiter. Und so kam er ins Herzen vieler Generationen von Wemmetsweiler Mädchen und Jungen.

Das Denkmal kam dann immer mehr in die Jahre und musste abgerissen werden. Aber der Löwe (de Leeb) sollte eine neue und damals schon vorrübergehende Heimat finden. Der allseits bekannte Wemmetsweiler Bürger Berthold Fuchs, genannt "de Fuchse Berti" nahm den Löwen in seine Obhut. Und diese sollte 41 Jahre (seit 1978) andauern. Dank gilt aber vor allem dem Rosenverein Wemmetsweiler und den privaten Spenderinnen und Spendern und den Arbeitern die dazu beigetragen haben, dass "de Leeb" wieder in sein angestammtes Areal kommt.

Beim ersten Versuch (11. Juli 2019) wehrte sich "de Leeb" noch erfolgreich. Der vorhandene Kran konnte ihn nicht wegheben, er schaffte es einfach nicht. Der zweite Versuch am Freitag (12. Juli 2019) war dann erfolgreich.

Der ehemals revanchistische Löwe schaut nicht mehr nach Illingen und in den Westen, sondern begrüßt jetzt die Besucherinnen und Besucher die den Rosengarten von der Peterstraße her betreten. So ändern sich die Zeiten...

(Quelle geschichtliche Aufarbeitung: Wemmetsweiler Heimatblätter 1998, Artikel "Ein Denkmal neben dem Denkmal", Herausgeber Manfred Licht)